Heute ist die Kunst, die sich mit Blumen und Pflanzen befasst, zwangsläufig mit Ökologie und Genforschung verwoben. In der Pflanze treffen Kunst, Technik, Wissenschaft, Symbolik, Mythologie, Ästhetik und Sinnlichkeit aufeinander. Die Blume ist heute eine Domäne ihrer komplexen genetischen Informationen, aber auch eine Vision als unangreifbar ersehnte Natürlichkeit durch farbig-opulente Bilderwelten von Blüten und Pflanzen. Die Darstellungen der Blumen im Moment ihrer vollsten Blüte betonen den Augenblick, aber auch werden mittels der bildlichen Vergegenwärtigung Erinnerungen geschaffen und die Vergänglichkeit aufgehalten. Die Kultivierung der Pflanzen gilt als Sinnbild der artifiziellen, von Menschenhand geformten Schöpfung als Gegenstück zur wilden Natur.
Die Blume wird als Symbol für die unterschiedlichen Ausformungen der Veränderungen unserer Zeit, die nicht zuletzt mit einem Ästhetisierungswahn einhergehen, wieder gerne herangezogen. Das Streben nach Schönheit und Vervollkommnung, nach einem Übertreffen der Natur, ist einer von vielen Gründen für die Wahl von Blumen als Sujet. Analog dazu stehen Blumen für Vergänglichkeit nicht nur der Schönheit, sondern des irdischen Lebens schlechthin und symbolisieren damit das Zyklische, Ephemere der physischen Existenz, aber auch eine explizite Geschlechtlichkeit. Vordergründiger Anziehungspunkt bleibt jedoch die immer noch gemeinhin positive Assoziation mit der Blume als Symbol für Schönheit und Leben.
Die Blume ist aber auch ein Sehnsuchtsmotiv, das ein letztlich unstillbares Begehren nach dem intangibelen Anderen zum Ausdruck bringt. Diese pantheistisch beseelte Sicht auf die Natur steht unter dem Einfluss eines tiefgreifenden Kulturpessimismus, zunehmender Entfremdung des Menschen von der Natur als neues Lebensgefühl. Die Rückbesinnung auf die Natur ist der einzige mögliche Weg zur Regeneration einer heimatlos gewordenen Gesellschaft. Durch die harmonische Einheit von Mensch und Natur ist es möglich, die Wechselbeziehungen zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, der materiellen und sinnlich mentalen Welt zu erkennen, um Verständnis und Fürsorgepflicht der Natur gegenüber zu empfinden und zu zeigen.
Die Natur ist und bleibt Spiegelbild des nach Ausdruck suchenden künstlerischen Individuums.
Art is flowering !
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